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Citizen Science Zürich

Neue Partnerschaft mit dem TCS-Sensor Lab

Das «Theoretical Computer Science & Sensor Lab» (TCS-Sensor Lab) der Universität Genf und wir vom Citizen Science Center Zürich (neu: Citizen Science Zürich) gehen neu gemeinsame Wege. Die Zusammenarbeit insbesondere im Rahmen des UNIGE E-Smog-Projekts, soll dazu beitragen, Citizen Science und Wissenschaftsvermittlung in Zürich, Genf und der gesamten Schweiz zu stärken. Angedacht ist die gegenseitige Unterstützung in Kommunikation und Outreach um eine gemeinsame Community zu schaffen. Erfahrt mehr über unseren neuen Partner und sein E-Smog-Projekt!

TCS-Sensor Lab und mobiles Crowdsensing

Das TCS-Sensor Lab ist hauptsächlich an theoretischer Informatik und algorithmischen Aspekten von Kommunikationsnetzwerken interessiert. Unter anderem leitet es die experimentelle Plattform «Competing Crowds», welche die transparente Datenerfassung im mobilen Crowdsensing erforscht. Mobiles Crowdsensing ist eine Technik, mit der grosse Gruppen von Menschen (die sogenannte Crowd) mittels mobiler Geräte (z.B. Smartphones, Tablets, Wearables) Daten sammeln und austauschen, mit unterschiedlichen Zielen. Unter anderem kann Crowdsensing zur Verbesserung öffentlicher und individueller Dienstleistungen eingesetzt werden. Beispiele dazu sind Wetterüberwachungen oder der Austausch von Informationen über Überschwemmungen in städtischen Gebieten. Genau auf solche Anwendungen konzentriert sich die «Competing Crowds»-Plattform. Teil davon ist auch das UNIGE E-Smog Projekt.

Das E-Smog-Projekt kurz vorgestellt

Beim E-Smog-Projekt dreht sich alles um die Strahlenbelastung durch Wifis, Bluetooth-Geräte und Telefone (umgangssprachlich auch Elektro- oder E-Smog genannt). Julia Buwaya, der schlaue Kopf hinter diesem Projekt, interessiert, ob es an bestimmten Orten auffällige Werte gibt, z.B. am Bahnhof, in der Bibliothek oder in einem bestimmten Wohngebiet. Dazu hat sie eigens eine einfach zu bedienende Smartphone-App entwickelt, mit der Bürger*innen die Strahlenbelastung in ihrer Umgebung messen können. Die erfassten Daten werden auf einer interaktiven Karte visualisiert und sind öffentlich zugänglich. Damit nur die ungefähre Lage erkennbar und die Privatsphäre geschützt ist, wird der Standort der Messung einem Cluster zugeordnet und die Zoom-Option der Karte ist begrenzt. Für die Visualisierung wird eine Farbskala von grün für eine niedrige kumulierte Signalstärke (weniger als -75 dBm) bis rot für einen hohen Wert (höher als -40 dBm) verwendet. Das ganze Projekt ist Teil einer fortlaufenden Studie. Die komplett anonymen und auch zum Schutz der Privatsphäre vereinfachten Daten sollen helfen einzuschätzen, wie genau man das Strahlenniveau mit Hilfe von Smartphons messen kann. Die Schweizer Regierung beschäftigt sich schon länger mit den potentiellen Risiken von nicht-ionisierender Strahlung und dem Thema wie man diese Strahlung effizient messen kann (siehe auch Bundesamt für Umwelt).

Mit der einfach zu bedienenden Smartphone-App lässt sich die Strahlenbelastung in der Umgebung messen.

Welche Strahlenbelastung weist Ihre Umgebung auf?

Es ist klar, dass man mit Hilfe von vielen Privatpersonen unendlich viel mehr E-Smog-Werte sammeln kann, als dies ein paar Wissenschaftler*innen jemals können. Heutzutage besitzt quasi jeder ein Smartphone mit erstaunlich mächtigen Sensoren und Rechenkraft. Durch die Teilnahme von Bürger*innen entsteht auch eine ganz eigene Dynamik: So kann es sein, dass eine Bürger*in an einem Ort interessante Werte misst, den die Wissenschaftler*innen gar nicht untersucht hätten. Die Wissenschaft und damit auch die Allgemeinheit und Öffentlichkeit ist somit auf eine breite Teilnahme von Bürger*innen angewiesen. Aus der Sicht einer Privatperson kann es wiederum interessant sein, die eigene Strahlenbelastung zu testen. Es ist bekannt, dass wir von etlichen WLANs umgeben sind. Aber hätten Sie gedacht, dass es 50 oder mehr sind, wenn Sie in der Bahn sitzen? Und wissen Sie wie viele Telefon-Antennen sich in Ihrer Nähe befinden, obwohl Sie diese nicht sehen können?

Für Genf und Umgebung gibt es bereits eine Menge interessanter Werte, aber wie sieht es beispielsweise in Zürich aus? Helft mit, eine E-Smog-Karte von diversen Orten in der Schweiz zu erstellen und sammeln auch Sie anonyme E-Smog-Werte. Wie das geht? Einfach die Android-App kostenlos herunterladen und loslegen. Ein simpler Klick auf «Scan» und schon erhaltet Ihr das Resultat. Probiert es aus!

Zu Julia Buwaya: Julia Buwaya ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Theoretical Computer Science and Sensor Lab der Universität Genf. Sie hat einen Abschluss in Mathematik von der Technischen Universität Berlin und ist eine ehemalige Stipendiatin des Short Program Kurses zur Modellierung und Simulation von Verkehrsnetzen am Massachusetts Institute of Technology (MIT). 2017 war sie eine von drei UNIGE Digital Fellows bei Swissnex San Francisco.

Ursina Roffler

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