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So einzigartig jedes Citizen Science-Projekt auch ist, gewisse Aspekte sind für alle partizipativen Projekte relevant. Alle Projekte müssen sich beispielsweise mit Fragen des Mehrwerts des Projekts, der Gestaltung der Zusammenarbeit oder der Zugänglichkeit für die Beteiligung auseinandersetzen. Mit unserer Citizen Science Checkliste bleiben in Zukunft keine solcher zentralen Fragen ungeklärt. Und sie hilft Euch, verschiedene Perspektiven einzubeziehen und die Qualität Eurer Projekte zu verbessern.
Gemeinsam mit Schweiz forscht haben wir die interaktive Checkliste entwickelt, die Euch bei der Planung und Umsetzung von partizipativen Forschungsprojekten unterstützt. Sie basiert auf den Schweizer Citizen Science-Prinzipien – zehn Eckwerten, die definieren, was ein gutes Citizen Science-Projekt in der Schweiz ausmachen soll. Ihr könnt die zehn Prinzipien in der unten aufgeführten Slideshow oder hier im Detail nachlesen. Für jedes Prinzip bietet die Checkliste Reflexionsfragen, die zum Nachdenken über die eigene Projektgestaltung anregen. Daneben gibt sie wertvolle und praxisorientierte Tipps für die Umsetzung und Hinweise auf weiterführende Informationen und hilfreiche Ressourcen.
Egal, ob Ihr noch ganz am Anfang eines Citizen Science-Projekts steht oder Euch bereits mitten in der Umsetzung befindet – die Checkliste eignet sich auch für nachträgliche Verbesserungen an bereits laufenden Projekten. Sie ist dazu gedacht, innerhalb des Leitungsteams zentrale Fragen gemeinsam zu diskutieren und zu klären. Dadurch hilft die Checkliste, die unterschiedlichen Perspektiven, Motivationen und Erwartungen aller Beteiligten einzuholen und diese in die Projektgestaltung einzubeziehen.
Die Checkliste leitet Euch durch wichtige Fragen wie: Welchen Mehrwert bietet das Projekt für Citizen Scientists und für Forschende? Welche Voraussetzungen müssen Teilnehmende zur Mitwirkung erfüllen und welche Barrieren können eventuell abgebaut werden? Sind Ressourcen bedacht worden, um Zusammenarbeit und Kommunikation zu fördern? Wie und anhand welcher Kriterien kann das Projekt evaluiert werden?
«Mit der Checkliste möchten wir zum Gelingen von Citizen Science-Projekten beitragen. Damit partizipative Forschungsprojekte für alle Beteiligten gelingen und eine gute Erfahrung werden, gibt es bei der Gestaltung und der Umsetzung so einiges zu beachten: verschiedene Bedürfnisse, Erwartungen und Motivationen der Beteiligten sollten beispielsweise genauso bedacht werden wie eine Kommunikationsstrategie oder Fragen zum Umgang mit Forschungsdaten. Die Checkliste unterstützt Citizen Science-Teams dabei, bei der Vielzahl dieser wichtigen Themen den Überblick zu behalten und bietet einen strukturierten Reflexions- und Diskussionsrahmen», erklärt Melanie Brand. Sie hat die Checkliste stark mitgeprägt und war von unserer Seite her die Projektverantwortliche.
Die Checkliste soll des Weiteren das Bewusstsein für wirkungsorientierte Projektplanung schärfen und sicherstellen, dass die Projekte sowohl wissenschaftlich als auch gesellschaftlich wertvoll sind. Und, wie Tiina Stämpfli von Schweiz forscht ergänzt: «Gemeinsam mit der Schweizer Citizen Science-Community haben wir die 10 Schweizer Citizen Science-Prinzipien entwickelt, um eine gemeinsame Basis für die Konzeption und Reflexion partizipativer Projekte zu schaffen. Nun gehen wir noch einen Schritt weiter: Mit unserer interaktiven Checkliste könnt Ihr Eure Citizen Science-Projekte wissenschaftlich fundiert gestalten und planen. Sie begleitet Euch Schritt für Schritt – von der Idee bis zur Umsetzung!»
Die Idee für die gemeinsame Ausarbeitung der Checkliste entstand im Rahmen des Lehrangebots «Citizen Science II: Von der Theorie zur Praxis», das wir im Frühjahrssemster 2023 an der School for Transdisciplinary Studies der Universität Zürich angeboten hatten. Die daran teilnehmenden Studierenden formulierten die 10 Schweizer Citizen Science-Prinzipien in anwendungsorientierte Fragen um, um eine an den Prinzipien orientierte Projektplanung zu überprüfen.
Aufbauend auf dieser Grundlage entwickelten wir zusammen mit Schweiz forscht die Checkliste weiter. Im Anschluss folgte eine Testphase in der wir wertvolles Feedback von Tester*innen einholten, das in die finale Version eingeflossen ist. So schrieb eine Testerin: « Das ist ein grossartiges Konzept, in dessen Umsetzung sicherlich viel Arbeit geflossen ist. Vielen Dank, dass ihr dieses extrem hilfreiche Tool für die Citizen Science-Community entwickelt habt. Es wird vielen Forschenden nützlich sein und ihre Projekte noch wertvoller für Wissenschaft und Gesellschaft machen.» Jemand anderes hielt fest: «Der Umfang ist verhältnismässig, weil er verdeutlicht, dass man an Citizen Science-Projekte mit einer umfangreichen Planung und verantwortungsvollen Durchführung herantreten muss. Ihre Durchführung kostet Zeit, ist mit Aufwand verbunden und das wird durch den Umfang des Fragenkatalogs gewürdigt.»
Die Checkliste ist aber nicht in Stein gemeisselt. Wir verstehen sie als ein Tool, das wir aufbauend auf den Erfahrungen von Nutzer*innen stetig weiterentwickeln möchten. Darum freuen wir uns über jedes Feedback.
Redaktion: Ursina Roffler
