Header

Suche

Fünf neue Seed Grant-Projekte zur Förderung partizipativer Forschung

Im Rahmen der Seed Grant-Ausschreibung 2025, fördern wir fünf neue Projekte und schaffen damit Anreize zur partizipativen Forschung. In der siebten Ausschreibung bestand, wie in den vergangenen Jahren, ein grosses Interesse. Insgesamt sind 40 Projektanträge eingegangen. Wir stellen Euch die geförderten Projekte hier kurz vor.

Tackling a silent crisis: increasing health and productivity of women 40-50 years in Switzerland

Die Perimenopause ist die erste Phase einer unvermeidlichen hormonellen Umstellung, von der in der Schweiz 680'000 Frauen im Alter von 40-50 Jahren betroffen sind. Zwei Drittel von ihnen leiden unter Müdigkeit, Angstzuständen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass dies wahrscheinlich Anzeichen der Perimenopause sind. Infolgedessen kämpfen sie im Stillen, ohne zu wissen, dass ihre Symptome behandelbar sind. In unserer 30-tägigen Studie mit 30 Frauen (im Alter von 40 bis 50 Jahren) soll untersucht werden, wie Frauen die frühen Symptome der Perimenopause erkennen und interpretieren und ob sie Unterstützung suchen. Durch die Analyse ihrer Symptome, Bewältigungsstrategien und Interaktionen mit Arbeitgebenden und dem Gesundheitswesen wollen wir Lücken im Bewusstsein und in der Intervention aufdecken. Darüber hinaus wird Meno Swiss Aufklärungsinitiativen (Podcasts, Veranstaltungen) durchführen, um die Wissenslücke zu schliessen. Diese Studie ist ein Ausgangspunkt für grössere Untersuchungen über die hormonelle Gesundheit und das langfristige Wohlbefinden von Frauen in der Schweiz.

Bridging Early Detection Gaps: Strengthening Community Pharmacies’ Roles in Colorectal Cancer Screening by Including Citizens’ and Pharmacies’ Perspectives

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart in der Schweiz. Ohne Vorsorge sterben zwei von 80 Personen vor ihrem 80. Lebensjahr. Obwohl wirksame Screening-Programme zur Erkennung von Darmkrebs zur Verfügung stehen, ist die Beteiligung der Zielbevölkerung, d. h. der 50- bis 69-Jährigen mit einem durchschnittlichen Darmkrebsrisiko, geringer als gewünscht. Apotheken sind ideale Partner für die Durchführung von Screening-Programmen, doch ihre Rolle und die Präferenzen der Bürger*innen wurden bisher kaum erforscht. In diesem Projekt wird ein Team aus Forschenden, Apotheker*innen, Programm- und Teilnehmervertretende 1) die Bedürfnisse und Präferenzen von Programmteilnehmenden und Apotheker*innen für den Zugang zu organisierten Darmkrebs-Screenings in Luzern über Apotheken untersuchen; 2) gemeinsam Prototypen für lokal relevante Strategien und Lösungen entwickeln, um mehr Teilnehmende für Darmkrebs-Screenings über Apotheken zu gewinnen. Mit Interviews, Fokusgruppen, Umfragen und kreativen Workshops werden sie bürgerrelevante Strategien und praktische Lösungen für Programmapotheken entwickeln.

Wir sind Wetzikon. Zusammen.

Das Projekt erforscht «Integration» in Wetzikon im Zürcher Oberland, mit Fokus auf lokale Angebote und Nachfragen zur Integration, mit dem Ziel, wissenschaftlich fundierte Grundlagen und praktisch anwendbare Vorschläge für ein integrativeres Stadtleben zu erarbeiten. Die übergeordnete Frage lautet: wie kann Integration in Wetzikon noch besser gelingen? Durch sozio-kulturelle Teilhabe will das Projekt ein neues Wir-Gefühl in der Schweiz als vielstimmige Migrationsgesellschaft stärken. Das Projekt wird von der Stadt Wetzikon unterstützt und ist in allen Projektphasen ko-kreativ angelegt. An dem Projekt sind ausserdem Studierende der Ethnologie beteiligt. Drei Akteursgruppen werden in dieser Forschung unterschieden und einbezogen: diejenigen, die Integrationsangebote machen, diejenigen, an die diese Angebote sich richten, sowie die alteingesessene Wetziker Bevölkerung.

Connecting Displaced Children with Urban Nature: A Citizen Science Pilot Project

Aktivitäten im Freien und der Kontakt mit der Natur sind für unser Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung, doch Barrieren in Bezug auf Zugänglichkeit und Integration schränken den gleichberechtigten Zugang und die Nutzung von städtischen Grünflächen ein. Insbesondere für Menschen mit Fluchthintergrund bestehen Herausforderungen darin, dass sie mit den akzeptierten sozialen Normen nicht vertraut sind und nur begrenzte Kenntnisse über die möglichen Aktivitäten haben. Dieses Pilotprojekt wird Flüchtlingskinder (im Alter von 10-14 Jahren) in die naturbasierte Citizne Science einführen und sie in die Kartierung städtischer Grünflächen einbeziehen. Dadurch werden die Teilnehmenden neue Umgebungen erforschen, sich mit der Natur verbinden, ihre wissenschaftlichen Kompetenzen verbessern und Beziehungen aufbauen. Mithilfe eines multimethodischen Ansatzes werden Forschende und politische Entscheidungsträger*innen Einblicke ins Projekt und die vielfältigen Auswirkungen von Citizen Science auf diese vulnerable Community gewinnen, einschliesslich Ortsbindung und Wohlbefinden. Durch Verbreitungsaktivitäten unter Stakeholdern - einschliesslich Schulen und Gemeinden - werden wir naturbasierte Citizen Science als ein einzigartiges Instrument zur Förderung des gemeinschaftlichen Zusammenhalts, der sozialen Eingliederung und der Umwelterziehung fördern und uns dabei an der Child-Friendly Cities initiative und dem Planetary Health framework orientieren. In Zusammenarbeit mit der Mapping for Recreation initiative (Universität Twente) wird das Projekt seine Instrumente an den Schweizer Kontext anpassen, um die Nachhaltigkeit und internationale Wirkung zu stärken.

Spinning Straw into Gold: Revitalizing Fairy Tales through Citizen Science

Märchen fördern die Sprachentwicklung, die kulturelle Identität und die sozio-emotionalen Fähigkeiten, doch ihre Bedeutung nimmt ab, insbesondere bei Jungen. Bedenken wegen veralteter Geschlechterrollen und gewalttätiger Themen machen deutlich, dass eine Anpassung notwendig ist. Dieses Citizen Science Projekt verfolgt einen ko-kreativen Ansatz, bei dem Eltern, Pädagog*innen und andere Mitglieder der Community aktiv an der Anpassung von Märchen an moderne Bildungsbedürfnisse mitarbeiten. Durch partizipative Workshops und generative KI-Tools tragen die Bürger*innen zur Entwicklung von Geschichten, zum Forschungsdesign und zur Evaluierung bei und stellen sicher, dass die angepassten Erzählungen verschiedene Perspektiven widerspiegeln und gleichzeitig die kognitiven und emotionalen Vorteile des Geschichtenerzählens erhalten bleiben. Mithilfe eines randomized waitlist-control design werden Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren einer von drei Gruppen zugeteilt: (1) traditionelle Märchen, (2) von Bürger*innen mitgestaltete Adaptionen oder (3) eine Wartelisten-Kontrollgruppe. Vor und nach der Intervention werden die Sprachkenntnisse, die sozio-emotionalen Fähigkeiten und das Engagement von Eltern und Kindern durch standardisierte Tests, Beobachtungsdaten und qualitatives Feedback, das von Citizen Scientists analysiert wird, gemessen. Dieses Projekt leistet Pionierarbeit mit einem partizipatorischen Forschungsmodell, das die Communities in die Lage versetzt, Märchenerzählungen zu gestalten, die den Spracherwerb, die Inklusion und die wissenschaftliche Kompetenz fördern. Das Projekt zielt darauf ab, Märchen auf eine Art und Weise zu modernisieren, die die Verbindungen zwischen den Generationen stärkt und eine breite Zugänglichkeit und langfristige gesellschaftliche Wirkung gewährleistet.

Unterseiten