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Coiffeursalons können einen sicheren Gemeinschaftsraum bieten, um junge Frauen zu erreichen und Themen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und diesbezügliche Rechte anzusprechen. In Regionen wie Lesotho (südliches Afrika), wo junge Frauen enormen Herausforderungen im diesem Bereich gegenüberstehen, werden solch innovative und zugängliche Orte neben den traditionellen Gesundheitseinrichtungen dringend benötigt. HIV- und schwangerschaftsbedingte Komplikationen sind immer noch die Hauptursache für den Tod junger Frauen in Gebieten mit hoher HIV-Prävalenz in Subsahara-Afrika. Während die Bedürfnisse in der Schweiz wohl unterschiedlich sind, könnten auch hier Coiffeursalons in gewissen Communities einen besonderen Ort bieten, um wichtige Gesundheitsfragen anzusprechen.
Es liegen jedoch weder Daten aus Lesotho noch der Schweiz vor. Das Projekt plante eine Querschnittsumfrage - in Zusammenarbeit mit Citizen Scientists - in Lesotho, und eine kleinere Umfrage in der Schweiz, um Daten über die Bereitstellung von solchen Gesundheitsdiensten in Coiffeursalons zu sammeln.
Das Ziel war es, die Akzeptanz und Durchführbarkeit der Bereitstellung von sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdiensten (z. B. Familienplanung, HIV/STI-Prävention) in Coiffeursalons zu untersuchen, die Rolle der Stylistinnen zu erforschen und die Ergebnisse, sowie den citizen scientists Ansatz selbst, zwischen den beiden Ländern zu vergleichen. Die Pläne für die Zukunft umfassen eine multinationale cluster-randomisierte Studie.
Das Projekt hat einen Citizen Science, ko-kreativen Projektansatz angewandt. Zwei Citizen Scientists (Expertinnen für Coiffeursalons in Lesotho) w aren Teil des Forschungsteams, eine Citizen Scientist-Arbeitsgruppe wurde regelmässig konsultiert, und die ca. 100 einzelnen Citizen Scientists (Stylistinnen) haben die Hauptdaten auf dezentrale Weise gesammelt.
Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser landesweiten Citizen-Science-Mixed-Methods-Studie scheint das Angebot von HIV-/SRH-Diensten in Friseursalons in Lesotho sowohl akzeptabel als auch durchführbar zu sein. Was Friseursalons als sichere Gemeinschaftsräume für solche Dienste positioniert, wobei sich viele Teilnehmende im Salon weniger verurteilt fühlen als in Kliniken. Ein Pilotprojekt ist gerechtfertigt, um diese Ergebnisse in die Praxis umzusetzen, und die Finanzierung dafür steht noch aus.
Dank der vielfältigen Ergebnisse des Projekts, die sowohl wissenschaftlich als auch nicht-wissenschaftlich sind, haben diese ein breites Publikum erreicht und ein Bewusstsein für das Thema geschaffen, was dem Projektteam hilft, die Idee weiterzuverfolgen. Der Citizen Science-Ansatz mit über 150 individuellen Stylisten/Citizen Scientists sorgte für eine erfolgreiche und schnelle Rekrutierung aller Teilnehmenden. Die Citizen Science-Arbeitsgruppe unterstützte das Projekt in allen Phasen, sie überprüfte und verbesserte die Forschungsinstrumente, formulierte Empfehlungen auf der Grundlage der Ergebnisse, die die Interpretation der Ergebnisse beeinflussten, und erstellte kreative Inhalte, die für die lokale Gemeinschaft zugänglich waren (Fotostory, Videodokumentation, Kurzfilme).