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Citizen Science Zürich

Bullinger Digital

Kontext

Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes «Bullinger digital» zum Briefwechsel von Heinrich Bullinger (1504-1575) wurde eine Korrekturkampagne als Citizen Science-Projekt lanciert.

Über das Projekt

Ziel dieser Kampagne war es, mit Hilfe von interessierten Bürger*innen eine Datenbank für die noch nicht edierten Briefe aus dem Bullinger-Briefwechsel ab 1548 aufzubauen. Dabei ging es darum, zu jedem Brief einen Datenbankeintrag mit Informationen zu Absender*in, Empfänger*in, Ort und Briefsprache, Archivort und Signatur, aber auch zu bereits existierender Literatur zu erstellen.

Diese Informationen wurden vom Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte auf rund 10'000 Karteikarten zusammengetragen und halfen dabei, jeden Brief eindeutig zu identifizieren. Die Datenbank selbst dient künftig als Ordnungs-System für alle weiteren Arbeitsschritte im Digitalisierungsprojekt.

Einbezug von Citizen Scientists

Die Karteikarten wurden teilweise mit Schreibmaschine ausgefüllt, sodass die Einträge via OCR (Optical Character Recognition) automatisch erkannt und (mit einer kleinen Fehlerrate) in die entsprechenden Datenbank-Felder eingesetzt werden konnten. Vieles war jedoch handschriftlich notiert und musste händisch in die Datenbank eingetragen werden. Hier setzte das Citizen Science Projekt an: Übers Internet nahmen engagierte Freiwillige sowohl die Korrektur der automatisch erstellten Einträge als auch die manuellen Ergänzungen vor. Um diese Arbeit zu erleichtern, wurde vom Institut für Computerlinguistik eigens ein kollaboratives Korrektursystem entwickelt, bei dem die Scans der Karteikarten den zu korrigierenden bzw. ergänzenden Datenbankeinträgen gegenübergestellt sind:

Kollaboratives Korrektursystem mit Karteikarten-Scans (links) und den zu korrigierenden bzw. auszufüllenden Datenbankeinträgen (rechts).

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Resultate und Lessons Learnt

Innerhalb eines halben Jahres ist es so gelungen, zu jeder Karteikarte (und damit zu jedem Dokument des Bullinger-Briefwechsels ab 1548) einen korrekten Datenbankeintrag zu erstellen. Damit haben die beteiligten Bürger*innen einen wertvollen Beitrag zum Aufbau einer Ressource geleistet, die Forschungen in der Theologie, der Geschichte, der Linguistik und darüber hinaus ermöglicht.

Weiterführende Informationen

Institut für Computerlinguistik,  Universität Zürich

Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte, Universität Zürich

Kontakt

Patricia Scheurer
Institut für Computerlinguistik
Universität Zürich

patricia.scheurer@uzh.ch


Projektteam

Martin Volk, Prof. Dr., Institut für Computerlinguistik der Universität Zürich (Projektleiter)
Patricia Scheurer, lic. phil. (Projektkoordinatorin)
Bernard Schroffenegger (Administrator)