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Citizen Science Zürich

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Ein Citizen Science-Ansatz zur gross angelegten Überwachung von Vögeln

Kontext

Ein wirksames Monitoring von Tierpopulationen ist von entscheidender Bedeutung für die Vorhersage von Auswirkungen des Klimawandels und menschengemachter Einflüsse auf wildlebende Tiere sowie für die Planung von Schutzmassnahmen. Monitoring ist jedoch extrem kostspielig, erfordert in der Regel das Einfangen von Tieren, um sie für die individuelle Erkennung und Beobachtung zu markieren, und ist daher oft auf die am stärksten gefährdeten Arten oder auf geografisch begrenzte Langzeitstudienpopulationen beschränkt. Folglich haben wir immer noch aussergewöhnlich wenig Einblick in die Faktoren, die zu den weltweit gemeldeten Rückgängen der Vogelpopulationen beitragen.

Über das Projekt

Das Projekt möchte ein eigens entwickeltes intelligentes Vogelfutterhaus als Plattform für eine gross angelegte Citizen Science-Überwachung von Wildvogelpopulationen nutzen. Da Millionen von Menschen in Europa Vogelfutterhäuschen besitzen, hat das Projekt das Potenzial, den bisher grössten Datensatz über Wildtiere auf individueller Ebene zu sammeln. Dieser Datensatz wird es ermöglichen, grundlegende Fragen in der Ökologie und Evolution zu beantworten und gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels und anderer Bedrohungen, wie z. B. Infektionskrankheiten, in Echtzeit zu verfolgen, was aufgrund des Mangels an Daten über Wildtiere auf individueller Ebene bisher schwierig war.

Neben dem wissenschaftlichen Beitrag zur Überwachung von Wildtieren möchte das Projekt auch die Menschen mit ihren lokalen Wildtieren in Kontakt bringen. Das intelligente Futterhäuschen lässt sich nahtlos mit einer mobilen App verbinden. Diese App bietet Zugang zu Videos und Bildern der Vögel, die das Futterhäuschen besuchen, sowie zu Informationen über jeden einzelnen Vogel und fördert so eine einzigartige, persönliche Bindung zwischen Vogelfreunden und ihren heimischen Vögeln.

Das Vogelfutterhaus wird derzeit mit einer kleinen Gruppe von Vogelfreunden getestet. Dadurch soll das intelligente Vogelfutterhaus optimiert, das Verwalten der grossen Mengen gesammelter Daten verbessert und die mobile App so weiterentwickelt werden, damit sie möglichst einfach und interessant für die Nutzer ist. Ziel ist es, bis Ende des kommenden Winters (2024) ein intelligentes Vogelfutterhaus fertig entwickelt zu haben, das massenproduziert und damit in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann.

Am Projekt teilnehmen

Das Projekt steht allen offen, die bei sich Zuhause ein Vogelfutterhäuschen aufstellen können (z.B. im Garten, auf dem Balkon, am Fenster). Von September bis November 2024 wird das Projekt eine Testphase durchlaufen, die nur einer kleinen Gruppe von Teilnehmenden offensteht. Dadurch helfen sie, das Vogelfutterhäuschen zu optimieren und auf eine grössere Produktion vorzubereiten.

Mit den intelligenten Vogelfutterhäuschen können Teilnehmende Videos und Fotos von den Vögeln machen und haben die Möglichkeit, diesen Namen zu geben und Informationen über sie abzurufen. Dadurch können Nutzer nicht nur die Vögel in ihrem Garten beobachten, sondern eine echte Verbindung zu ihnen aufbauen.

Daneben haben die Nutzer auch Zugang zu allen Veröffentlichungen wissenschaftlicher Arbeiten, die auf der Grundlage der von ihnen gesammelten Daten entstehen. Das Projektteam verpflichtet sich, im Open-Access-Verfahren zu veröffentlichen, so dass alle einen direkten Zugang zu den Ergebnissen dieses Projekts haben. Darüber hinaus wird über die mobile App ein Newsletter versandt, der die aktuelle Forschungsagenda, laufende Projekte und Veröffentlichungen zusammenfasst.

Weiterführende Informationen

Kontakt

André Ferreira
Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften
Universität Zürich

andre.marquescondecoferreira@uzh.ch

Die Anmeldung für den Pilotversuch ist jetzt offen!

Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften, Universität Zürich