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In diesem Lehrprojekt wagen wir ein Experiment: Was passiert, wenn Studierende gemeinsam mit Personen aus der Bevölkerung unter der Anleitung von Praxispartner*innen und Mentor*innen eigene Forschungsprojekte durchführen? Wie bereichern das unterschiedliche Fach- und Alltagswissen, die verschiedenen Perspektiven, Zugänge, Imaginationen, Fragen und Erfahrungen die Forschung zu künstlicher Intelligenz und Nachhaltigkeit? Welchen Herausforderungen begegnen wir und welcher Mehrwert entsteht für die Beteiligten?
Im Rahmen dieses transdisziplinären Lehrprojekts werden Studierende der Universität Zürich zusammen mit Studierenden der Universität Konstanz eigene Citizen Science-Projekte entwickeln und umsetzen. Nicht das «Forschen über», sondern das «Forschen mit» steht im Zentrum. Die zentrale Fragestellung lautet dabei: Wie können wir KI-gestützte Lösungen zu Nachhaltigkeit in der Bodenseeregion – jenseits von Dystopien und Utopien – aus der Perspektive ihrer Alltagsrelevanz besser oder anders verstehen?
Teilprojekte können sich dabei folgenden Forschungsfeldern zuordnen:
Citizen Science ist eine Methode, bei der akademisch Forschende gemeinsam mit Bürgerforscher*innen Forschungsprojekte planen und durchführen. Studierende lernen im Seminar, Citizen Science-Projekte zu planen, umzusetzen und Prozesse und Erfahrungen zu reflektieren. Neben inhaltlichem Wissen und Kompetenzen in der Anwendung von Forschungsmethoden erlernen Studierende im Rahmen der Projekte mit Citizen Scientists zentrale Zukunftskompetenzen, die sie auf anwendungsbezogene, transdisziplinäre Projektarbeit vorbereiten und sie erproben diese in einem angeleiteten Rahmen. Studierende lernen zudem interdisziplinäre Zugänge zu KI und Nachhaltigkeit sowie Perspektiven aus der Praxis kennen und entwickeln Kompetenzen, um unterschiedliche Wissensarten in Beziehung zu setzen. Studierende erhalten hierzu Kompetenznachweise/Zeugnisse von Praxispartner*innen. Mehr Informationen: www.citizensconsidered.com
BA, MA
Aktuell fördert der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee das hochschulübergreifende Lehrprojekt «Citizens Consider(ed). KI und Nachhaltigkeit in der Bodenseeregion», das von Dr. Eva Riedke (Universität Konstanz) und Melanie Brand (Citizen Science Zürich, UZH & ETH) umgesetzt wird. An der UZH/ETH startet das transdisziplinäre Seminar im Frühjahr 2025, an der Universität Konstanz zum Sommersemester 2025.
Im Seminar lernen Studierende im Rahmen eigener Projektarbeit Schritt für Schritt, wie sie aus einer ersten Idee ein partizipatives Forschungsprojekt entwickeln und worauf es dabei ankommt. Thematisch geht es um die Schnittstellen von KI und Nachhaltigkeit: Mögliche Themen sind z.B. der Einsatz von Pflegerobotern, KI zur Abfall- und Emissionsvermeidung oder Biodiversitätsprojekte. Ziel ist die Erforschung KI-gestützter Lösungen gemeinsam mit den Menschen, die bereits über Alltagserfahrung im Umgang mit diesen Technologien verfügen, z.B. Bewohner*innen oder Pflegekräfte eines Pflegeheims, welches Roboter einsetzt. Für die Umsetzung stehen den studentischen Projektgruppen Mittel zur Finanzierung zur Verfügung, die sie für Reisekosten aber auch für Workshops, Materialien sowie zur Wertschätzung der Mitforschenden einsetzen können.
Ziel der partizipativen Projektarbeit ist die Entwicklung eines individuellen, kreativen Dialogformats zum ausgewählten Thema. Dieses kann ein Podcast, ein Comic, eine Ausstellung, ein Theaterstück, ein Film, eine Broschüre oder vieles mehr sein. Die Projektleiterinnen begleiten und beraten die Projektgruppen bei der Entwicklung dieser Formate.
Studierende haben die Möglichkeit, Ihre Projektarbeit auf der Schweizer Citizen Science Konferenz CitSci Helvetia 2025 am 5. und 6. Juni 2025 in Lausanne vorzustellen.
Frühjahrssemester: Donnerstag 10:15-13:00 Uhr, alle 2-3 Wochen
4 ECTS
Weitere Informationen finden sich im Vorlesungsverzeichnis der UZH